Als kurios kann man die Karriere von Mario Reiter beschreiben. Bei seinen ersten Versuchen auf Ski brach sich der Vorarlberger ein Bein und wollte einige Jahre nichts mehr von den „Brettern“ wissen. Sein Vater überzeugte ihn nach über drei Jahren davon, wieder mit dem Skifahren anzufangen. Als Reiter vor dem Durchbruch in den Weltcup stand, folgten die nächsten Rückschläge: Zwei Kreuzbandrisse setzten ihn lange außer Gefecht. Dadurch flog er aus den ÖSV-Kadern, trainierte auf eigene Kosten weiter und schaffte schließlich die Rückkehr in das Europacupteam des ÖSV. Erst im Alter von 24 Jahren schaffte er es 1994/95 erstmals im Weltcup in die Top-10, wenig später folgte der erste Weltcupsieg. Bei der WM 2996 in Sierra Nevada holte er Silber im Slalom, ein Jahr später in Sestriere Bronze in der Kombination.
In der Kombination sollte ein Jahr später sein Karriere-Highlight folgen. Reiter schaffte es auf den letzten Drücker zu den Olympischen Winterspielen in Nagano. Im Kombi-Slalom konnte der Vorarlberger fast zwei Sekunden Vorsprung herausfahren, in der folgenden Abfahrt verwaltete er diesen souverän und kürte sich zum Olympiasieger. Danach konnte Reiter kein Weltcuprennen mehr gewinnen, schließlich verkündete er überraschend einen Tag vor seinem 31. Geburtstag, am 4. November 2001, seinen Rücktritt. Nach der aktiven Karriere war er zunächst als TV-Kommentator tätig, später beim Österreichischen Skiverband.