Felix Auböck merkte schon früh, dass er im sportlichen Umfeld daheim in Österreich seine hochgesteckten Ziele nur schwer erreichen konnte. Er beschloss im Alter von 16 Jahren nach Deutschland zu ziehen, um bei den Wasserfreunden Spandau gegen mehr Konkurrenz und unter besseren Bedingungen trainieren zu können. Das Ziel blieb klar: „Es war immer mein Traum auf dieser großen olympischen Bühne auftreten zu dürfen. Der Schritt ins Ausland hat mir auf meinem Weg dahin sehr geholfen.“ Mit 18 Jahren qualifizierte sich Auböck tatsächlich für seine Olympia-Premiere. „In Rio war es ein Auf und Ab, aber ich habe wichtige Lektionen gelernt und Lust auf mehr bekommen.“
Dann folgte der Sprung über den Atlantik. In der US-Stadt Ann Arbor, zirka 60 Kilometer entfernt von Detroit, erhielt Auböck ein Stipendium an der University of Michigan, vier Jahre lang studierte er Politikwissenschaften und Geschichte, schwamm gemeinsam mit 35 Burschen in der Uni-Mannschaft. „Das Niveau war unglaublich hoch, wir absolvierten pro Woche zehn Trainings im Wasser, drei Stabi-Einheiten und zweimal waren wir in der Kraftkammer.“
Nach den US-Jahren ging es für den Niederösterreicher zurück nach Europa, er absolvierte seinen Master an der University of Loughborough in der Nähe von Leicester in Großbritannien. Im Frühjahr 2024, wenige Monate vor den Olympischen Spielen in Paris, kehrte er zurück nach Österreich. „Ich habe viel Vertrauen, in der Südstadt die nötige Unterstützung zu bekommen, um bei Olympia erfolgreich zu sein. Im Wesentlichen ging es mir darum, dass ich eine Veränderung brauche, wenn ich in Paris in einem Finale schwimmen möchte. Die habe ich daher vornehmen müssen.“
Auböck entdeckte seine Liebe zum Schwimmsport einst im Schwimmunterricht in der Schule. Die tatkräftige Unterstützung und der Beistand seiner Familie erlaubten es ihm, zu dem Spitzensportler zu werden, der er heute ist. „Meine Reise hat schon als kleiner Bub begonnen. Natürlich ist das nicht immer so einfach, man braucht Eltern, die einen unterstützen und auch überall hinfahren und dieses Glück hatte ich.“ Seine Leidenschaft gehört seither dem Schwimmen. „Sonst konnte ich nicht vier Stunden täglich im Wasser verbringen. Meine Liebe zu dem Sport lebe ich aber auch als Zuschauer. Ansonsten verfolge ich aktiv das politische Geschehen – und ich bin ein Geschichte-Fanatiker.“
Sportlich gesehen durfte er sich bei der Europameisterschaft 2020 in Budapest über die Silbermedaille über 400 m Freistil freuen. Bei der Kurzbahnweltmeisterschaft 2021 in Abu Dhabi folgte Gold ebenfalls über seine Paradedisziplin, den 400 m Freistil. 2022 bei der EM in Rom schwamm Auböck über 200 m Freistil auf den dritten Rang. 2024 gewann Auböck in Belgrad bei der EM die Goldmedaille über die 400 m Freistil.
In Paris wollte Auböck bei den Olympischen Spielen über seine Spezialdistanz (400 m Freistil) ins Finale schwimmen. Qualifiziert war er zudem über 200 und 800 m sowie über die 10 km Freischwimm-Strecke. Durch einen leichten Infekt konnte Auböck seine Leistung aber nicht abrufen, kam nicht über die Vorläufe über 400 und 800 m hinaus und musste die 200 m absagen.