Österreichs Dressur-Team mit Victoria Max-Theurer, Florian Bacher, Stefan Lehfellner und Christian Schumach ist bereit für Paris 2024. Das olympische Dressur-Viereck vor Schloss Versailles beeindruckte die rot-weiß-rote Equipe schon beim ersten Kennenlernen. Bei einem Medientermin im Austria House stand das Quartett, einen Tag vor dem Vet-Check, Rede und Antwort.

„So eine Kulisse hat man nur alle vier Jahre – wenn überhaupt. Daher kann man sich darauf nicht vorbereiten. Es ist für uns sehr wichtig, dass wir das Venue mit den Pferden besichtigen und uns an die Tribünen und den Anblick gewöhnen können. Am Sonntag nach dem Vet-Check haben wir noch ein kleines Zeitfenster mit dem ganzen Set-up (Anm.: Richterhäuser, Kameras, Blumendekoration, etc.). Wir können jeweils zehn Minuten im und rund um das Viereck reiten. Die positive Stimmung wollen wir jetzt einfach mitnehmen“, sagt Victoria Max-Theurer, die bereits zum sechsten Mal für Olympische Spiele nominiert wurde. Nachdem die Oberösterreicherin mit Abegglen FH NRW ihre Teilnahme in Tokio kurzfristig verpasst hatte, soll der gemeinsame Olympia-Start in Paris 2024 jetzt nachgeholt werden.

Das Dressur-Team zu Gast im Austria House.

Während sich Max-Theurer in puncto Zielsetzung bei der Gesprächsrunde zurückhaltend gab, hat Florian Bacher eine klare Meinung, wie das olympische Turnier verlaufen sollte. „Ich habe die Atmosphäre schon sehr aufsaugen können. Es ist einfach beeindruckend, mir gefällt es. Bezüglich der Zielsetzung bin ich immer etwas übermotiviert. Wir haben uns in den letzten Monaten sehr gut präsentiert. Wenn alles nach Plan läuft, ist die Team-Qualifikation für den Special machbar. Ziel dort ist der sechste Platz. Der Fokus liegt aktuell ganz klar auf dem Teambewerb“, verrät Bacher, der mit Sportpartner Fidertraum OLD vor seiner zweiten Olympia-Teilnahme steht.

Turnaround und Traumvorstellung

„Wir sind gestern angekommen und haben wirklich tolle Bedingungen vorgefunden. Unseren Pferden geht es ausgezeichnet, sie sind gut drauf und frisch. Wir haben bereits ein leichtes Training absolviert, es war ein toller Moment für uns und wir haben schon richtig eintauchen dürfen. Was das Venue angeht, wurde definitiv nicht zu viel versprochen“, verrät Christian Schumach, der nach seinem Pferdetausch von Olympia-Partner Te Quiero SF auf Amplemento als Ersatzreiter Team Austria verstärkt. 

„Die letzten Tage waren nicht einfach für mich, es ist ein großer Wehrmutstropfen. Anfang Juli war bei unserem internen Fitness-Check mit Te Quiero SF alles in Ordnung, am Montag war er dann nicht mehr ganz stabil. Wir reiten für Österreich und haben für das Team eine Verantwortung – daher wollen wir mit den fittesten Pferden an den Start gehen. Die Entscheidung, Te Quiero SF rauszunehmen, haben wir dann mit der Besitzerin beschlossen. Wir arbeiten mit Lebewesen, da können immer Kleinigkeiten passieren.“ 

Anstelle des Kärntner ist Stefan Lehfellner mit Roberto Carlos MT nachgerückt. „Als Ersatzreiter muss man immer bereit sein. Auf der einen Seite freue ich mich natürlich, dass ich jetzt reingerutscht bin, auf der anderen Seite tut mir Christian sehr leid. Wir sind ein eingeschworenes Team, wir supporten uns gegenseitig“, sagt der 41-jährige Oberösterreicher, der bisher zweimal als Betreuer bei Olympia dabei war. Nach einem holprigen Start 2024 hat das Duo Lehfellner/Roberto Carlos den Turnaround geschafft. „Ich bin froh, dass wir uns wieder stabilisiert haben, es war nicht immer ganz einfach heuer. Es ist eine Traumvorstellung, hier reiten zu dürfen. Ich denke nicht, dass es eine beeindruckendere Olympia-Location geben kann.“

Am Sonntag findet ab 7 Uhr die obligatorische tiermedizinische Untersuchung statt, ehe das rot-weiß-rote Dressur-Team am Dienstag, den 30. Juli in den olympischen Wettbewerb startet.