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Der Mythos Vierschanzentournee

Donnerstag, 26. Dezember 2019

Vier Bewerbe, ein Mythos. Die Vierschanzentournee ist eines der legendärsten Sportevents der Welt und zieht Jahr für Jahr tausende Zuseher in den Bann. Die vier Springen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen haben ihren ganz eigenen Mythos.

Seit 1953 finden rund um den Jahreswechsel vier Bewerbe in Deutschland und Österreich innerhalb weniger Tage statt. Der Sieger dieser Wertung darf sich Vierschanzentournee-Sieger nennen. Auch 2019/20 haben wieder alle Skispringer dieses Ziel, die Österreicher zählen bei der 68. Auflage zu den Mitfavoriten.

Die Vierschanzentournee macht es den Teilnehmern nicht immer einfach und wartet mit zum Teil äußerst kuriosen Überraschungen auf. Schon viele im Vorfeld als Top-Favoriten gehandelte Springer scheiterten kläglich. 

Ein guter Auftakt in Oberstdorf ist unerlässlich. „Man kann die Tournee nicht in Oberstdorf gewinnen, man kann sie dort aber schon verlieren“, lautet eine oftmals bemühte Floskel. Die Statistik belegt diesen Spruch, in den letzten Jahren stand der spätere Gesamtsieger in Oberstdorf jeweils unter den Top-10. Beim zweiten Bewerb, dem Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen, zerbrach schon so mancher Traum.

Zur Halbzeit übersiedeln die Adler nach Österreich. Auf der Bergiselschanze in Innsbruck fällt die Vorentscheidung, den Abschluss bildet das Springen auf der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen. 

Tagessiege auf den vier Schanzen garantieren nicht immer auch einen Tournee-Erfolg. Das mussten Ingolf Mork (Norwegen 1970/71), Yukio Kasaya (Japan 1971/72), Karl Schnabl (Österreich 1974/75) und Toni Innauer (Österreich, 1975/76) feststellen. Trotz jeweils drei Einzelsiegen im Gepäck konnte keiner von ihnen die Vierschanzentournee für sich entscheiden. 

Kurios: In der Geschichte der Vierschanzentournee fuhren insgesamt acht Skispringer einen Gesamtsieg ein, ohne im Verlauf dieser Tournee an einer der vier Schanzen gewonnen zu haben. Jüngstes und prominentestes Beispiel ist Janne Ahonen, der bei der Tournee 1998/99 ohne Tagessieg triumphierte. Ahonen war es auch, der sich 2005/06 mit dem Tschechen Jakub Janda mit exakt gleicher Punktanzahl den Gesamtsieg teilte – ein einmaliges Kuriosum in der langen Geschichte der Tournee.

Einen besonderen Mythos umhüllt der „Grand Slam“, Tagessiege auf allen vier Schanzen. In den ersten 65 Jahren der Vierschanzentournee-Geschichte gelang es nur Sven Hannawald 2001/02, alle vier Bewerbe für sich zu entscheiden. In der Saison 2017/18 war der Pole Kamil Stoch der zweite Springer, der den „Grand Slam des Skispringens“ erreichte. Nur ein Jahr später, in der Ausgabe 2018/19, war der Japaner Ryoyu Kobayashi der dritte Skispringer, der den Grand Slam gewann.

Die meisten Tournee-Gesamtsiege stellen Österreich, Deutschland und Finnland gleichauf mit jeweils 16 Triumphen. Bei der 68. Auflage ab 28. Dezember bläst Österreich zum Angriff auf die alleinige Führung. Als heißestes Eisen gilt Stefan Kraft, der einen starken Saisonstart mit mehreren Podestplätzen hinlegen konnte. 2014/15 kürte er sich bereits zum Tournee-Sieger. „Die ganze Tournee war ein einziger magischer Moment. Zum Beispiel ist mir auch das Auftaktspringen in besonderer Erinnerung geblieben. Ich hatte damals im Vorfeld schon ein sehr gutes Gefühl und konnten dann gleich vor Michael Hayböck einen Doppelsieg holen. Das war unglaublich.“

Der Zeitplan der Vierschanzentournee 2019/20:

Oberstdorf: Qualifikation 28. Dezember (16:30 Uhr), Bewerb 29. Dezember (17:30 Uhr)
Garmisch-Partenkirchen: Qualifikation 31. Dezember (14 Uhr), Bewerb 1. Jänner (14 Uhr)
Innsbruck: Qualifikation 3. Jänner (14 Uhr), Bewerb 4. Jänner (14 Uhr)
Bischofshofen: Qualifikation 5. Jänner, Bewerb 6. Jänner (17:15 Uhr)

 

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