Überflug zur kleinen Kugel
Beim Weltcup-Finale in Planica hat Daniel Huber mit einem überlegenen Tagessieg die Kristallkugel im Skiflug-Weltcup erobert. Seinen Freund und Teamkollegen Stefan Kraft, der Vierter wurde, fing er damit noch um drei Punkte im Kampf um die kleine Kugel ab.
Huber triumphierte vor Domen Prevc und Aleksander Zniszczol und sicherte sich zudem die Planica-7-Wertung, die alle Flüge in Slowenien umfasst.
"Ich weiß selber nicht, was gerade passiert ist. Aber ich habe genau gewusst, was zu tun ist. Es ging um viel, ich war nervös und ich dachte, ich kann es gewinnen", erklärte Huber im ORF-Interview. Er fügte hinzu: "Ich hatte zwei coole Flüge. Unfassbar! Beim Wegspringen bin ich so voller Adrenalin, dass ich bis zur Landung gar nicht weiß, was ich tue. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Saison. Jetzt lassen wir uns feiern und ich mache mal zwei Tage gar nichts. Dass mir das heute gelungen ist, ist verrückt. Der Krafti hat mir gesagt, ich bin der einzige, der ihm eine Kugel wegnehmen darf. Dass ich so finishe, damit habe ich nie gerechnet. Dass sich alle Bausteine so zusammenfügen, macht mich irrsinnig stolz."
"Gänsehaut-Moment" für Kraft
Stefan Kraft, der sich mit der großen Kugel für den Gewinn des Gesamtweltcups trösten durfte, zeigte sich ebenfalls zufrieden: "Das war genial, es ist echt perfekt gelaufen alles. Der letzte Sprung war passend zur Saison, wenn es zählt, wenn ich da sein muss, kommt etwas Besonderes heraus. Der Weltmeistertitel war wunderwunderschön, das Emotionalste in meiner Karriere bis jetzt. Und jetzt bekomme ich eine große Kugel, 30 Leute von mir sind da, das wird ein Gänsehaut-Moment."
Teamkollegen ziehen bilanz
Daniel Tschofenig erreichte den elften Platz, direkt hinter ihm landete Manuel Fettner, der zusammenfasste: "Da sieht man wie richtig cool unser Sport ist, wenn alles zusammenpasst. Es war ein bisschen bitter für mich, dass ich trotz einiger vierter Plätze keine Stockerlplätze hatte. Ich komme nächste Saison wieder."
Michael Hayböck, der auf Rang 15 kam, zog eine positive Bilanz seiner Saison: "Jetzt zum Schluss ist es besser geworden beim Fliegen, insgesamt blicke ich auf eine gute Saison zurück. Es war eine coole Konstanz da, nach vielen Jahren habe ich es wieder aufs Stockerl geschafft. Es ist mir auch körperlich über die vier Monate gut gegangen."
"Bin stolz, Trainer zu sein"
ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl äußerte sich lobend über die Leistung seines Teams: "Ich war so nervös, ich war mir nicht sicher, ob es sich mit den Luken ausgeht. Aber Hut ab, wie der Daniel das hinuntergezimmert hat. Wenn alles so aufgeht, ist es ein Wahnsinn und man sieht, dass man was richtig gemacht hat. Danke an alle, die uns immer unterstützen. Es wird natürlich jetzt schwierig, das nächste Saison zu toppen. Aber ich denke, dass jeder noch Potenzial hat, noch besser zu werden. Es macht Spaß, mit so einem Team zusammenzuarbeiten. Wir haben hier über Jahre etwas aufgebaut. Jeder kommuniziert ehrlich und ich bin stolz hier Trainer zu sein."