Nächste Chance: L.A. 2028
Die Europameisterin steht nicht im samstägigen Olympia-Finale. Victoria Hudson belegte in der Speerwurf-Qualifikation mit 59,69 m nur den 20. Rang und schied vorzeitig aus. „Ich hab’s schon im Vorfeld gesagt: EM-Gold zählt in Paris nichts mehr. Dass ich jetzt an der Finalqualifikation scheitere, ist eine Riesen-Enttäuschung. Das bedeutet, ich muss weitere vier Jahre auf mein erstes Olympia-Finale warten“, meinte eine sichtlich geschockte Victoria Hudson nach ihrem Wettkampf. „Dabei habe ich mich heute eigentlich gut gefühlt, aber technisch war es leider ungenügend. Damit muss ich als Sportlerin leben. Ich hatte mit dem Zusammenspiel von Armen und Beinen Probleme. Der erste Versuch war noch annehmbar, dann ist es immer schlimmer geworden. Ich habe kein Rezept gefunden“, rätselte die 28-jährige Niederösterreicherin.
„Nach dem zweiten Durchgang war ich noch Sechste, da hätte ich auf die Gruppe B warten und hoffen dürfen. Als es dann am Ende nur der neunte Platz in Gruppe A wurde, war klar: Ich bin ausgeschieden. Die Qualifikation kann beinhart sein, dass weiß jeder in der Leichtathletik. Ich werde diesen Rückschlag verarbeiten, weitermachen und um einen Platz im Finale der Diamond-League kämpfen. Aber diese Chance ist vertan, das tut natürlich weh.“
Eine halbe Stunde später, kurz nach 12:00 Uhr, war es amtlich und Hudson offiziell ausgeschieden. Nicht weniger als sieben Werferinnen der Gruppe B warfen gleich im ersten Durchgang weiter als die Europameisterin von Rom.
„Zahlen lügen nicht: 1,39 m, rund zwei Prozent haben gefehlt. Victoria war heute wahrscheinlich übermotiviert und technisch fehlerhaft. Dabei ist sie körperlich in Top-Form. Sie wäre eigentlich bereit gewesen“, resümierte ÖLV-Sportdirektor und Coach Gregor Högler. „In der Leichtathletik zählen nur Stoppuhr und Maßband. Eine Hoffnungsrunde gibt es nicht. Wenn du schwächelst, nutzen das die anderen aus. Das ist traurig, aber wahr.“