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Karl: „Irrsinnig cool“

Freitag, 29. März 2024
 

Es gibt ja das bekannte Sprichwort „Je älter der Wein, desto besser schmeckt er!“ Oftmals wird Benjamin Karl darauf angesprochen, doch der Niederösterreicher widerlegt diese Theorie. „Das würde ja bedeuten, dass ich früher noch nicht erfolgreich war – von daher greift der Spruch nicht. Ich habe seit 2005 mehr als 20 Weltcupsiege erreichen können. Man gewinnt also nicht jeden Tag. Wenn man dann in einer Saison fünf Podien und drei Siege schafft, dann bleibt das schon und ist irrsinnig cool. Dass es heuer nach 13 Jahren mit meiner vierten großen Kristallkugel geklappt hat, ist überragend. In der Nachsicht ist alles einfach, man vergisst den Schmerz und den Aufwand. Es waren wieder viele emotionale Momente dabei“, verrät der Snowboard-Olympiasieger von Peking 2022.

Einer, der großen Anteil am jahrelangen Erfolg des 38-Jährigen hat, ist Andreas Prommegger. „Dass wir uns so eine Freundschaft über die ganzen Jahre erhalten haben, ist erstaunlich. Wir haben sicher schwere Phasen gehabt, wir haben uns geschimpft und gestritten. Es ist schon alles passiert, weil es einfach hart ist, wenn du jeden Tag deinen Konkurrenten siehst.“ Ähnlich sieht es auch der Salzburger, der sich 2023 in Bakuriani (GEO) zum ältesten Snowboard-Weltmeister und 2024 zum ältesten Weltcup-Sieger kürte: „Wir kennen uns gefühlt ewig und haben schon sehr viel durchgemacht. Wir sind teilweise auch getrennte Weg gegangen, weil es einfach besser war. Jeder hat sich in eine andere Richtung entwickelt, jeder geht seinen Weg anders. Das muss man definitiv sagen. Wir sind verschiedene Charaktere. Das Wichtigste über die Jahre war der Respekt, der geblieben ist. Deswegen haben wir uns über diese lange Zeit zu Höhenflügen gepusht.“

Alter schützt nicht vor Erfolg

Auch das Alter ist immer wieder ein großes Thema, doch das Duo zeigt Jahr für Jahr, dass die „Oldies“ in den entscheidenden Momenten weiterhin den Ton angeben. „Es hat nichts mit den jüngeren Athleten zu tun, eher mit meinem persönlichen Antrieb. In der letzten Saison habe ich viel Zeit in die Entwicklung meines neuen Boards investiert. Es ist schön, dass wir nun so abliefern konnten und sich der Aufwand gelohnt hat. Gewinnen wird nie langweilig. Ich brenne einfach für diesen Sport, daher habe ich immer noch nicht genug“, verrät Karl. Prommegger ergänzt: „Das Alter ist nur eine Zahl und ich fühle mich definitiv jünger. Ich bin auch fitter als vor zig Jahren und das macht es auch aus. Es klingt im ersten Moment immer komisch, wenn man liest ‚der ältesten Weltmeister‘. Aber man kann sagen, man hat vieles richtig gemacht, wenn man 15 Jahre ganz vorne dabei ist.“

Im kommenden Winter wartet mit der Weltmeisterschaft in St. Moritz (SUI) bereits das nächste Highlight, bevor es dann in den nächsten Olympia-Winter geht. „Ans Aufhören können wir jetzt noch nicht denken. Das ist ganz klar. Nach dieser Saison, wo wir alle super performt haben, steht die WM an. Daher ist der ganze Fokus und die Energie auf die Weltmeisterschaft in St. Moritz gerichtet. Als Titelträger bin ich gesetzt, das nimmt den Druck etwas heraus. Unser Team hat somit einen Startplatz mehr, das ist eine gute Sache“, schmunzelt der 43-jährige Prommegger.

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