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Einmal um die Welt

Freitag, 9. August 2024 / Paris 2024
 

Marathonläuferin Julia Mayer tauschte die Fußballschuhe gegen Laufschuhe, ist am Papier bereits einmal um die Welt gelaufen und tritt am Sonntag beim Olympia-Marathon an. Der Weg dorthin war von einigen Hindernissen geprägt.

„Es war definitiv nicht einfach, vor allem mit der Vorgeschichte, dass ich eigentlich am Fußballplatz daheim war und nicht auf der Straße“, erzählte die 31-Jährige beim Gespräch im Austria Tirol House am Freitag. Dort spricht sie über…

… ihre Meilensteine

„Ich habe ich mir in den letzten Tagen angeschaut, was ich in den letzten Jahren trainiert habe — ich habe ja erst vier Jahre Laufsport in den Beinen. Da bin ich drauf gekommen, dass ich mittlerweile einmal um die Erde gelaufen bin. Ich stehe jetzt bei 40.100 Kilometern und da bin ich richtig stolz drauf. Es ist ein richtig cooler Weg gewesen. Gleichzeitig sehe ich, dass ich auch noch einiges Potenzial habe, um mich noch zu verbessern. Ich bin irrsinnig stolz da, mit den Allerbesten der Welt Olympia-Marathon laufen zu dürfen und freue mich irrsinnig.“

… den Olympia-Marathon

„Also es wird weniger um die Zeit gehen, sondern mehr ums Überleben. Ich bin im April schon da gewesen und habe mir die Strecke angeschaut. Da habe ich gesehen, dass diese 436 Höhenmeter rauf, 438 wieder runter definitiv eine richtig große Herausforderung werden und ich möchte da mein allerbestes zeigen. Deswegen war uns bewusst, dass wir spezifisch trainieren müssen. Das haben wir gemacht. Das macht mir richtig viel Spaß. Es ist aber auch so, dass ich es fast ausblende, dass es der Olympia-Marathon ist. Ich möchte einfach zeigen, was ich kann.“

… das Olympia-Debüt

„Letzte Woche war ich ziemlich emotional, weil Olympia und Debüt, das ist das, was ich mir vor vier Jahren bei einem Gespräch mit meinem Trainer auf der Couch vorgenommen habe. Da wollten wir hin. Wenn ich zu viel darüber nachdenke, kommen mir immer die Tränen — das möchte ich nicht. Deswegen sehe ich das als Wettkampf wie jeden anderen auch und möchte Vollgas geben. Ich habe ja nichts zu verlieren, die anderen schon.“

… die Lauftechnik 

„Laufen ist wirklich so einfach, wenn man es verstanden hat. Man muss nur jemanden haben, der einem physiologisch und anatomisch erklärt, wie es funktioniert. Im Speziellen haben wir einfach Lauftechnik ins Training einbaut. Es geht natürlich auch darum, dass man eine gewisse Schrittlänge und Ökonomie hat. Die ist extrem individuell, deswegen schaut auch nicht jeder gleich aus beim Laufen. Es gibt aber ein Muster, das jeder Top-Läufer hat und das ist auch unser Vorbild. Es ist eigentlich eine Videoanalyse von den Allerbesten der Welt und da wird jede Schritt- und Schwungphase gestoppt, rausgenommen und eins zu eins versucht umzusetzen. Das war vor allem bergauf und bergab ein wichtiges Thema, dass die Energie nicht verloren geht. Kräftige, lange Schritte, ein guter, kräftiger Abdruck am Boden und sich unter dem Körper gut treffen — so könnte man das erklären.“

… die Einschätzung

„Mein Trainer möchte, dass ich mit den Europäerinnen mitlaufe. Ich habe in den vier Jahren Laufsport, im Training und Wettkampf definitiv alles richtig gemacht, sonst wäre ich nicht da bei den Besten dabei. Die machen das schon zum Teil ihr ganzes Leben lang. Ich sehe auf meiner Seite richtig viel Können und Motivation und gehe mit kompletter Frische an die Sache ran. Ich bin extrem stolz und das beflügelt mich natürlich sehr, dass ich für Österreich da bin. Ich weiß, dass ich nicht die beste in meiner Sportart bin, aber ich weiß, dass ich die Beste in Österreich bin. Das ist schon eine Hausnummer, wenn du um vier Minuten den österreichischen Rekord brechen musst, damit du dich direkt für die Olympischen Spielen qualifizierst.“

Impressionen der Multimedia-Plattform Austria House.

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