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Der Rodel-König von Igls

Am dritten Tag der Titelkämpfe im Eiskanal von Igls polieren die Schützlinge von ÖRV-Cheftrainer Rene Friedl ihre Medaillenbilanz weiter auf und strahlen bei Kaiserwetter mit der Sonne um die Wette.
 
Allen voran Wolfgang Kindl, der sich angefeuert von einer begeisterten Kulisse in einer dramatischen Einsitzer-Konkurrenz seinen zweiten Weltmeistertitel innerhalb von 48 Stunden sichert.
 
Die Basis dafür legt Kindl mit einem neuen Bahnrekord (49.823) in Durchgang eins, am Ende entscheidet ein Vorsprung von 62 Tausendstel Sekunden zu Gunsten des 28-jährigen Natterer. Silber geht an den Russen Roman Repilov, Bronze holt der Südtiroler Dominik Fischnaller.
 
Deutschlands Herren bleiben erstmals seit 2003 ohne Medaille, Titelverteidiger Felix Loch muss sich diesmal mit Rang sechs begnügen.
 
Damit ist Kindl nach Markus Prock (1996, 1987), Josef Feistmantl (1969) und Herbert Thaler (1959) der vierte österreichische Rodel-Weltmeister.
 
Jubeln darf auch Armin Frauscher, der 22-jährige Lanser sichert sich hinter dem Russen Roman Repilov mit Rang neun die Silbermedaille in der U-23-Wertung. Bereits am Samstag haben Thomas Steu und Lorenz Koller den U-23-Weltmeistertitel im Doppelsitzer eingefahren.
 
Jonas Müller beendet sein WM-Debüt im Einsitzer der Herren auf Rang 21, in der U-23-Wertung belegt der Vorarlberger Platz sieben. David Gleirscher kommt im ersten Lauf zu Sturz, bleibt aber unverletzt.
 
In der abschließenden Team-Staffel muss sich das heimische Quartett nach einem Fahrfehler von Penz/Fischler mit Rang fünf begnügen. Die Auswahl aus Deutschland fährt mit Bahnrekord zum Weltmeistertitel, Amerika und Russland folgen auf den Plätzen zwei und drei. Am Ende fehlen auf die Medaille sechs Hundertstelsekunden.
 
Am Dienstag übersiedelt der Rodel-Tross nach Thüringen, wo der Weltcup im Eiskanal von Oberhof fortgesetzt wird. Peter Penz und Georg Fischler verzichten auf einen Start, um die Kräfte für die Olympiageneralprobe in Pyeongchang zu bündeln.
 
STIMMEN
 
Wolfgang Kindl: „Hätte mir jemand im Vorfeld gesagt, dass ich hier zweimal Gold hole, hätte ich ihm wahrscheinlich den Vogel gezeigt. Der Druck war heute schon ein wenig größer als am Freitag, speziell vor dem zweiten Lauf hatte ich brutales Herzklopfen. Das heute war die Krönung, über die olympische Distanz zu siegen bedeutet mir unglaublich viel. Ich muss mich bei dem gesamten Trainerteam und speziell bei Tobias Schiegl bedanken, das Material war top, ohne dem wäre es nichts geworden. Schade um die mögliche Medaille im Team-Bewerb, Fehler können passieren, Vorwürfe werden sicher keine laut. Unterm Strich war es eine großartige Weltmeisterschaft, die Kulisse war einzigartig.“
 
Armin Frauscher: „Ich habe den zweiten Lauf nicht ganz optimal getroffen, trotzdem habe ich mir mit der Silbernen in der U-23 Wertung belohnt, das bedeutet mir schon sehr viel. Bei einem WM-Rennen mit so knappen Abständen einstellig zu bleiben ist sicher kein schlechtes Ergebnis.“
 
Peter Penz: „Ausgerechnet auf der Heim-Bahn, wo wir schon tausend Mal runtergefahren sind so einen Fehler zu machen, ist extrem bitter. Das darf nicht passieren, ich kann mich nur bei meinen Teamkollegen entschuldigen.“
 
ÖRV-Cheftrainer Rene Friedl: „Wir gewinnen und verlieren zusammen, schade dass es in der Staffel nicht gereicht hat, dennoch fällt die Bilanz absolut positiv aus. Mit drei Medaillen bei den Arrivierten und zwei in der U-23-Wertung haben wir unsere Zielsetzung übertroffen. Das gesamte Team hat hervorragende Arbeit geleistet, vom Material bis hin zur Physiotherapie hat alles gepasst, alle haben an einem Strang gezogen und wurden mit tollen Ergebnissen belohnt. Klar geht es immer besser, wir haben sicherlich auch die eine oder andere Möglichkeit ausgelassen, aber man hat gesehen, dass wir in die richtige Richtung arbeiten. Glückwunsch auch an die Organisation, es war ein gewaltiges Spektakel und sicherlich eine der besten Weltmeisterschaften die ich persönlich erlebt habe.“
 
 

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