„Auf die harte Tour“
Während Laura Stigger im Cross-Country-Bewerb am Elancourt Hill lange um die Medaillen kämpfte, sah die Olympia-Premiere bei Teamkollegin Mona Mitterwallner nach Rang 18 etwas anders aus. Im Austria House hatte sie die erste Enttäuschung schon halbwegs verdaut und gab emotionale Einblicke. „Ich glaube, ich habe das Rennen heute anders erlebt als die meisten anderen. Einfach aus dem Grund, dass ich ein sehr hartes Jahr hinter mir habe. Vor einem Jahr hätte ich ganz klar gesagt: ich komme nach Paris und will um eine Medaille fahren“, verrät die 22-Jährige.
Das Olympiarennen entwickelte sich jedoch anders, als erwartet. Statt einem Rennen in einer großen Gruppe wurde schnell aufs Tempo gedrückt – es entwickelte sich ein Hochgeschwindigkeitsrennen über Stock und Stein. Schnell war klar, dass Mitterwallner nach einem gesundheitlich durchwachsenen Jahr dieses Tempo am Sonntag nicht mitgehen kann. „Es ist extrem schwer, aber ich habe dieses Jahr schon sehr viel erlebt. Mein Körper hat sehr viel mitgemacht, muss ich ehrlich sagen. Ich habe alles getan, was in der Vorbereitung möglich war. Es tut weh, bei den Olympischen Spielen nicht so zu performen, wie man sich das gewünscht hätte. Aber ich weiß, dass ich meine Lektionen gelernt habe. Und für LA28 hoffe ich, dass ich da mit einem Lächeln beim Interview stehen darf, und hoffentlich mit einer Medaille um meinen Hals.“
Fokus aufs Olympia-Rennen
Die letzten Wochen und Monate hat Mitterwallner alles dem Projekt Olympische Spiele im Rahmen ihrer gesundheitlichen Möglichkeiten untergeordnet – das Happy End blieb 2024 in Paris jedoch aus. „In einem Olympiajahr legt man den Fokus logischerweise vor allem auf dieses Rennen. Das ist einfach der wichtigste Wettkampf in einem Sportjahr. Das Rennen hat meine ganze Saison und mein Denken beeinflusst, das war mir am Anfang nicht so bewusst. Man glaubt, du bist 22 Jahre alt und bist unzerstörbar und kannst dich von allem schnell erholen. Jetzt weiß ich, dass es einmal länger dauern kann. Das habe ich auf die harte Tour gelernt. Ich weiß, was in mir steckt und ich glaube an mich. Ich werde es allen beweisen und zeigen, was ich kann. Das ist ein Versprechen.“
Dennoch war es für die 22-jährige Tirolerin eine wertvolle Lektion. „Alles, was ich bei einer Niederlage mitnehmen kann, sind Lektionen und daraus will ich lernen, weil wenn du einfach enttäuscht bist und danach aufgeben würdest, dann wäre es doppelt schlimm. Ein Fehler ist ein Fehler, ich werde sie aber definitiv nicht zweimal machen.“