Als der große Traum wahr wurde
Am 13. Februar 1980 wurden die XIII. Olympischen Winterspiele in Lake Placid eröffnet. Ohne Waschbär Rocky. Als erstes lebendes Maskottchen sollte das kleine Tierchen im Wintersportressort des an Kanada grenzenden US-Bundesstaats New York seinen großen Auftritt geben. Doch kurz zuvor war es verstorben. Aus Rocky wurde Roni, eine Waschbären-Kunstfigur mit Skibrille. Künstlich hergestellt war auch der Maschinenschnee, der erstmals bei Olympia eingesetzt wurde.
Ein Schnee, auf dem Österreich innerhalb von vier Tagen über drei Olympiasiege jubelte. Am 14. Februar raste Ersatzmann Leonhard Stock als 21-jährige Abfahrtssensation mit mehr als sechs Zehntelsekunden Vorsprung auf seinen steirischen Teamkollegen Peter Wirnsberger zu Olympia-Gold.
Am 17. Februar setzte Annemarie Moser-Pröll – mit 62 Weltcup-Siegen, sechs großen Kristallkugeln für den Gesamt-Weltcup und vier WM-Titeln die erfolgreichste Läuferin im Starterfeld – ihrer beispiellosen Karriere die Olympia-Abfahrts-Krone auf. Ihr selbst auferlegtes größtes Karriere-Ziel war erreicht.
Wenige Stunden nach der brillanten Performance der damals 26-jährigen Salzburgerin am Whiteface Mountain bei minus 20 Grad und Sturmböen bis 50 Stundenkilometer, setzte auch Toni Innauer zum Olympischen Höhenflug an. Der 21-jährige Vorarlberger holte auf der Normalschanze von Lake Placid nach, was ihm vier Jahre zuvor in Innsbruck auf der Großschanze verwehrt geblieben war. Diesmal hielten die Nerven im zweiten Durchgang, und es gab Gold statt Silber.
Die weiteren rot-weiß-roten Medaillengewinner: Hubert Neuper (Skispringen, Großschanze) und der oben erwähnte Peter Wirnsberger (Abfahrt) gewannen jeweils Silber, Hans Enn (RTL) und der Rodel-Doppelsitzer mit Georg Fluckinger und Karl Schrott jeweils Bronze.
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