Als Spross einer traditionsreichen Schützenfamilie aus dem vorarlbergerischen Hohenems bekommt Wolfram Waibel jun. das Gewehr sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Schon Vater Wolfram Waibel sen. ist ein großer Name im internationalen Schützensport und bringt es mit dem Kleinkaliber-Gewehr (KK) zwischen 1968 und 1992 auf fünf Olympia-Teilnahmen sowie 1974 (Bronze) und 1970 (Silber) zu zwei WM-Medaillen.
Doch im Gegensatz zu seinem Vater sollte sich der Junior auch bei den Olympischen Spielen zu Edelmetall schießen. Der Vorarlberger beginnt seine Medaillensammlung bei den Europameisterschaften 1992, wo er mit dem KK-Liegend-Team den Titel holt. 1994 lässt er im KK 3 x 40 Einzel WM-Bronze in Mailand folgen.
Der unbestrittene Karrierehöhepunkt folgt dann bei den Olympischen Spielen Atlanta 1996, zu denen Waibel als frischgebackener Europameister und Weltrekord-Inhaber im Luftgewehr anreist. Seiner Mitfavoriten-Rolle in dieser Disziplin wird der damals 26-Jährige mit Silber gerecht. Später legt er mit dem KK-Gewehr noch Bronze im Dreistellungsmatch nach. Waibel ist damit seit Gregor Hradetzky, 1936 Doppel-Olympiasieger im Kanu, der erste Österreicher, der zwei Medaillen bei denselben Spielen gewinnt.
Nach seinem größten Erfolg feiert Waibel 1998 und 2003 noch jeweils einen EM-Titel mit dem KK-Liegend-Team. Zwischen 1992 und 2004 nimmt er insgesamt viermal an Olympia teil.
Seine 2001 geborene Tochter Shaileen ist ebenfalls höchst erfolgreich im Sportschießen aktiv und profitiert vom Wissen und der Erfahrung ihres Vaters.