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Hauser und Perterer abgeschlagen

Mittwoch, 31. Juli 2024 / Paris 2024

Um 4 Uhr Früh läutete das Handy von Julia Hauser und Lisa Perterer. Am Display leuchtete folgende Nachricht auf: das Rennen findet statt.

Nach tagelangen Diskussionen um Seine oder Nicht-Seine und der Verschiebung des Herren-Triathlons wegen zu starker Schmutzbelastung waren es also die Damen, die als erste ins Wasser durften.

Oder mussten? So oder so, die Seine präsentierte sich am Mittwoch ausreichend sauber und maximal unfreundlich.

Ruhe bewahren

„Die Strömung war richtig brutal, ich habe andere Athletinnen schreien gehört, weil sie untergetaucht wurden. Es war heftig“, fasste Julia Hauser ihr Schwimmen zusammen.

„Ich habe versucht, ruhig zu bleiben, was mir unter diesen Umständen ganz gut gelungen ist. Aber ich war schon bei der zweiten Boje ziemlich weit hinten und bin nicht so gut aus dem Wasser gekommen wie erhofft“, so die Wienerin.

Auch Teamkollegin Perterer hatte mit der Strömung ihre liebe Not. „Beim Tunnel ist man gefühlt am Stand geschwommen, da kriegt man schon eine leichte Panik“, ging der Race-Plan der Kärntnerin so gar nicht auf.

„Die Bedingungen waren für alle gleich, ich bin damit einfach nicht zurechtgekommen“, stieg die nun dreifache Olympia-Teilnehmerin ganz am Ende des Feldes aus dem Wasser.

Olympische Fanzone

Und kämpfte dort gegen eine Überrundung und das vorzeitige Aus. „Es war ein unglaublich emotionales Rennen. Ich habe 100 Mal daran gedacht aufzugeben. Zum Glück war ich in einer Gruppe, die gemeinsam gekämpft hat bis zum Schluss.“

Ihr Dank galt aber auch dem Publikum, das den Stadtkurs in eine große olympische Fanzone verwandelt hatte und Perterer am Ende des Feldes anfeuerte, als würde sie um eine Medaille laufen. Geworden ist es Platz 50.

„Ich hätte Österreich gerne besser vertreten, aber ich habe alles gegeben, was an diesem Tag drin war.“

Viele Stürze

Hauser, die bei ihren bisherigen zwei Olympia-Teilnahme nicht finishen konnte, ging auf Nummer sicher.

„In meiner Rad-Gruppe gab es drei Stürze, den ersten gleich in der dritten Kurve“, musste die 30-Jährige ausclippen und kurz stehen bleiben. „Ich wollte unbedingt auf die Laufstrecke, bin deshalb sehr vorsichtig gefahren.“

Nach dem zweiten Wechsel gab die Silbermedaillengewinnerin der Europaspiele 2023 in Krakau-Malopolska noch einmal alles.

„Ich wollte beim Laufen meine Leistung zeigen, was mir ganz gut gelungen ist. Der 32. Platz ist nicht so top, aber ich es war eine solide Leistung und ich bin froh, dass ich gefinisht habe. Auch wenn es nicht ganz so aufgegangen ist, wie es ich mir vorgenommen habe. Die Atmosphäre war wirklich einzigartig!“

Hauser will weitermachen

Und hat Hauser Lust auf mehr gemacht. Nach den Spielen ist vor den Spielen: „Ich möchte weitermachen, auch die nächsten vier Jahre bis Los Angeles.“

Dafür wird sie ein noch stärkeres Augenmerk auf das Schwimmen legen, ihre schwächste Disziplin. „Ich habe in den letzten Wochen gut gearbeitet, aber es ist ein ständiges Auf und Ab. Das Ziel ist es, dass ich viel weiter vorne aus dem Wasser steige.“

In einer Sachen waren sich Julia Hauser und Lisa Perterer nach dem Rennen jedenfalls einig: „Es gibt nichts besseres als einen olympischen Triathlon!“

 

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