Bereits im zarten Alter von drei Jahren weiß Ludwig Paischer, wie sich eine Judo-Matte anfühlt. Seine Mutter Agnes ist eine auf nationaler Ebene erfolgreiche Judoka, weshalb „Lupo“ oft im Training mit dabei ist. Selbst aktiv wird er erst etwas später.
Die ersten Erfolge stellen sich bei Paischer während der Schulzeit am Salzburger Schulsportmodell (SSM) ein. 1998 gewinnt er bei den Weltjugendspielen Bronze. Als Erwachsener tritt der Salzburger in der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm an und dominiert diese teilweise. 2004 und 2008 ist er Europameister, 2005 WM-Zweiter und 2007 WM-Dritter. Er führt während seiner Karriere sowohl die Europa- als auch die Weltrangliste an und zählt bei zwei seiner vier Olympia-Teilnahmen zum Favoritenkreis.
Nachdem er in Athen 2004 in der resten Runde dem koreanischen Weltmeister Choi Min-ho unterliegt, schlägt Paischers große Stunde vier Jahre später in Peking. Schon in der Vorbereitung auf die Spiele setzt er ein Ausrufezeichen und schlägt im Rahmen des Super-Weltcups in Hamburg den dreifachen Olympiasieger und japanischen „Volkshelden“ Tadahiro Nomura.
Bei den Olympischen Spielen trifft Paischer erneut auf Choi Min-ho, diesmal allerdings erst im Finale. Der Österreicher unterliegt dem Koreaner zwar neuerlich, jubelt aber über die Silbermedaille. Seine letzte große Medaille holt der Inhaber des 5. Dans dann 2010 bei der Heim-EM in Wien, als er Silber gewinnt.
Die Spiele von London (2012) und Rio (2016) beendet Paischer dann jeweils auf dem 17. Platz. Wenig später endet seine Karriere nach zehn Medaillen bei Großereignissen und zehn Staatsmeistertiteln.